Katzenernährung im Überblick

Inhaltsverzeichnis

  1. Was essen Katzen: artgerechte Katzenernährung
  2. Warum sind Katzen wählerisch beim Futter?
  3. Dosenfutter, Trockenfutter oder BARF – Wie ernährt man Katzen gesund?
  4. Woran erkennt man gutes Katzenfutter?
  5. Katzenernährung: Wie viel füttern?
  6. Wann füttert man Katzen am besten?
  7. Was kann man Katzen geben, wenn man kein Katzenfutter hat?
  8. Fazit

Was essen Katzen? Welche Art von Futter ist am gesündesten? Und wie füttert man Katzen am besten? Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um gesunde Katzenernährung.

Was essen Katzen: artgerechte Katzenernährung

Katzen, die sich selbst versorgen, essen kleine Wirbeltiere. Diese liefern mit Proteinen, Ballaststoffen und Spurenelementen allerlei Nährstoffe. Hinzu kommen die Nährstoffe der Pflanzen, die das Beutetier zuvor gefressen hat.

Diese natürliche Koste des Stubentigers ist Vorbild für artgerechtes Katzenfutter, das es zu Hause geben sollte: Die Basis artgerechter Katzenernährung ist immer Fleisch. Darüber hinaus kann sie auch einige pflanzliche Nährstoffe enthalten.

Sowohl das Gebiss als auch der kurze Verdauungstrakt der Katze ist auf Fleisch ausgelegt. Gemüse oder Kohlenhydrate können Katzen nur schlecht verdauen. Dennoch ist ein ca. 10 % Anteil von Gemüse im Katzenfutter sinnvoll. Gemüse liefert Ballaststoffe und Vitamine, die die Katze sonst vorverdaut aus dem Mageninhalt ihrer Beutetiere bezieht.

Artgerechte Katzenernährung beinhaltet hochwertige Eiweiße & Fette

Im Vergleich zu anderen Säugetieren haben Katzen einen überdurchschnittlich hohen Eiweißbedarf. Dabei ist Eiweiß nicht gleich Eiweiß. Wie beim Menschen ist auch bei Katzen ein ausgewogenes Aminosäurenprofil wichtig. Aminosäuren sind kleine Eiweißbausteine, aus denen essenzielle Strukturproteine, wie etwa Muskeln, gebildet werden.

Dafür ist es wichtig, dass Katzenfutter alle essentiellen Aminosäuren enthält. “Essenzielle Aminosäuren” sind solche, die der Körper der Katze nicht selbst herstellen kann.

Essenzielle Aminosäuren für Katzen sind:

  • Arginin
  • Taurin
  • Histidin
  • Lysin
  • Leucin
  • Isoleucin
  • Valin
  • Threonin
  • Tryptophan
  • Methionin
  • Phenylalanin

Gut zu wissen: Das Fell gibt Auskunft darüber, wie gut deine Katze ernährt ist. Stumpfes Fell kann auf einen Nährstoffmangel hinweisen.

Kann ich meine Katze vegan ernähren?

Nein. Da der gesamte Verdauungstrakt der Katze auf Fleisch optimiert ist, Katzen Gemüse nur unzureichend verdauen und gleichzeitig auf Protein als Hauptnährstoffquelle angewiesen sind, ist vegane Katzenernährung keine artgerechte Fütterungsform. Vegetarische Katzenernährung ist theoretisch möglich, wenn du penibelst auf die Zufuhr aller essentiellen Aminosäuren achtest. Allerdings ist sie fehleranfällig und kompliziert.

Warum sind Katzen wählerisch beim Futter?

Katzen werden schon als Kitten auf ihr Futter geprägt. Alle Geschmäcker und Konsistenzen, die Katzen als junge Tiere nicht kennenlernen, fressen sie sehr wahrscheinlich später nicht. Umso wichtiger ist es, Katzenwelpen schon früh an sehr viel unterschiedliches Futter zu gewöhnen.

Manchmal sind Katzen beim Futter wählerisch, weil sie es können. Lernt deine Katze, dass sie frisches Fleisch bekommt, wenn sie ihr eigentliches Futter lange genug verschmäht, wird sie nach und nach immer wählerischer.

In diesem Fall gilt es, deine Katze mit guten Fütterungsstrategien wieder an ihr eigenes Futter zu gewöhnen. Wie du das machst, hängt von deinen Fütterroutinen ab. Ein gängiger Tipp ist, das Futter nach 20–30 Minuten wegzunehmen, wenn deine Katze nicht isst. Die nächste Ration gibt es dann erst zum nächsten gewohnten Fütterungszeitpunkt.

Grundsätzlich mögen Katzen kein „altes Futter“. Sobald Nassfutter oder auch Fleisch aus der Verpackung kommt, geht der Verwesungsprozess weiter. Futter, das lange steht, kann deinem Stubentiger als Aas erscheinen. Da Katzen kein Aas fressen, ist es damit automatisch vom Speiseplan gestrichen.

Dosenfutter, Trockenfutter oder BARF – Wie ernährt man Katzen gesund?

Bei der Entscheidung, wie du deine Katze am besten ernähren kannst, hast du grundsätzlich drei Möglichkeiten: Nassfutter, Trockenfutter oder hausgemachtes Futter, wie es zum Beispiel als BARF (biologisch artgerechte Rohfütterung), dem Füttern mit frischen Zutaten, bekannt ist. Im Falle der Katzenernährung heißt BARF: primär Fleisch, eventuell Ei und ein minimaler Anteil Gemüse.

Probleme der BARF-Ernährung sind oft mangelhafte hygienische Zustände. So können sich in rohen Fleisch unbemerkt Krankheitserreger einnisten, die du erst bemerkst, wenn deine Katze oder du krank sind.

Egal, ob BARF oder gekocht: Bei hausgemachtem Futter musst du besonders stark darauf achten, die Zutaten so zusammenzustellen, dass alle essenziellen Aminosäuren – insbesondere Arginin und Taurin – sowie Vitamine und Mineralien in ausreichenden Mengen vorhanden sind. Hole dir dafür in jedem Fall von Anfang an Expertenrat. Hat dein Liebling erst einmal Mangelerscheinungen, sind die gesundheitlichen Folgen oft nur schwer wieder zu beheben.

Die verschiedenen Futterarten bringen jeweils Vor- und Nachteile mit sich, die du gegeneinander abwägen musst. Nicht zuletzt ist auch ausschlaggebend, welche Art von Futter deine Katze am besten annimmt.

Gut für deine Katze und im Alltag umsetzbar ist oft eine Mischnahrung, die aus Trockenfutter, Nassfutter und hausgemachten Anteilen (z.B. BARF) besteht.

Welches Futter für deine Katze am besten ist, ist oft schwierig zu beurteilen. Alter, Gesundheitszustand und Lebensstil wirken sich auf den Nährstoffbedarf und die Auswahl des besten Futters aus, das deine Katze so lange wie möglich fit und gesund hält.

Trockenfutter für Katzen: Vor- und Nachteile auf einen Blick

Trockenfutter setzt sich auch in der Katzenernährung immer mehr durch, obwohl es der Natur deines Stubentigers am wenigsten entspricht. Katzen neigen dazu, zu wenig zu trinken, da sie ihren Flüssigkeitsbedarf in der freien Wildbahn teilweise mit dem vollständigen Fressen ihrer Beutetiere decken. Trinkt deine Katze auch wenig, ist Trockenfutter keine gute Wahl.

Zudem hat Trockenfutter oft einen hohe Kalorien- und Nährstoffdichte. Das heißt, deine Katze muss wenig essen, um ausreichend Energie und Vitamine zu beziehen. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, hängt von den Bedürfnissen und Fressgewohnheiten deiner Katze ab.

Vorteile

  • lange haltbar
  • einfach in der Anwendung
  • hoher Zahnabrieb
  • kräftigt den Kauapparat

Nachteile

  • hoher Kaloriengehalt
  • keine Flüssigkeit

Nassfutter für Katzen: Vor- und Nachteile auf einen Blick

Nassfutter ist deutlich näher an natürlicher Katzenernährung als Trockenfutter. Dennoch hat auch Nassfutter Vor- und Nachteile.

Vorteile

  • hoher Flüssigkeitsanteil
  • einfach in der Anwendung
  • bei vielen Katzen beliebte als Trockenfutter

Nachteile

  • geringer Zahnabrieb
  • kaum Beanspruchung des Kauapparates
  • wird schnell alt – vor allem in großen Packungen

Nassfutter hat gelegentlich einen niedrigen Energie- und Nährstoffgehalt, als Trockenfutter. Auch hier musst du dir die Frage stellen, was zu deiner Katze passt. 

BARF für Katzen: Vor- und Nachteile auf einen Blick

Rohfütterung ist die natürlichste, aber auch aufwendigste Art der Katzenfütterung und eine Wissenschaft für sich. Bevor du mit dem “barfen” anfängst, informiere dich genau, wie BARF bei Katzen am besten funktioniert. 

Vorteile

  • bei richtiger Umsetzung sehr artgerecht
  • guter Zahnabrieb (falls du Knochen fütterst)

Nachteile

  • zeitaufwändig
  • oft kostspielig
  • hygienische Zustände oft unzureichend – vergleichsweise hohes Erkrankungsrisiko
  • bedarfsdeckende Ernährung nur mit Fachwissen umzusetzen

Katzenernährung ist nicht immer ein Entweder-oder. Die verschiedenen Vor- und Nachteile der Futterarten zeigen, dass auch eine Mischkost geeignet ist. Wichtig ist in jedem Fall, dass du hochwertiges Katzenfutter verwendest, das deine Katze gut verträgt. Dann wird sie es auch nach gelegentlichen BARF-Gourmet-Mahlzeiten gerne wieder essen.

Woran erkennt man gutes Katzenfutter?

Bei der Vielzahl der existierenden Angebote, ist  gutes Katzenfutter auf Anhieb zu erkennen, gar nicht so leicht. Dabei ist der Preis manchmal irreführend: Gutes Katzenfutter ist nicht immer teuer und umgekehrt.

Qualitätskriterien für gutes Katzenfutter sind zum Beispiel:

  • fleischanteil von mehr als 60 %
  • geringer Kohlenhydratanteil
  • klare Zutatenliste, der du alle Inhaltsstoffe einzeln entnehmen kannst
  • keine Sammelbegriffe wie “tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse”: Diese sind unspezifisch und können Schlacht- und Gemüseabfälle beinhalten.
  • kein oder nur ein sehr geringer Anteil an Geschmacksverstärkern wie etwa Hefe
  • enthält alle essentiellen Aminosäuren, insbesondere Arginin und zugesetztes Taurin

Gut zu wissen: Ein Fleisch-basiertes Katzenfutter deckt normalerweise immer den Bedarf an essentiellen Aminosäuren. Mit einer Ausnahme, die für die Gesundheit deiner Katze ausschlaggebend ist. Da die essenzielle Aminosäure Taurin nicht hitzestabil ist, muss sie gesondert zugeben und in der Zutatenliste aufgeführt werden. Futter ohne Taurin-Zusatz deckt den Nährstoffbedarf deiner Katze nicht optimal.

Katzenernährung: Wie viel füttern?

Ein grober Richtwert sind 50 – 60 g Nassfutter pro Kilo Körpergewicht täglich. Wie viel Futter deine Katze benötigt, hängt von Alter, Rasse und Bewegungspensum ab. Wie beim Menschen gilt auch bei Katzen: Wer jung ist und sich mehr bewegt, verbrennt mehr Energie und Nährstoffe, als jemand im höheren Alter mit bewegungsärmerem Alltag. Freigänger brauchen deswegen oft mehr Futter als reine Stubentiger. Allerdings besorgen sie sich bei Verfügbarkeit von Beutetieren auch ab und an selbst eine Extra-Mahlzeit.

Die ideale Futtermenge von Katzen variiert auch mit dem Energie- und Nährstoffgehalt des Futters. Je höher dieser, desto weniger muss deine Katze fressen. Ein guter Ausgangspunkt, um abzuschätzen, wie viel du deiner Katze füttern solltest, ist deswegen immer die Herstellerangabe auf dem Futter.

Es gibt also keine pauschale Antwort auf die Frage, wie viel du deiner Katze am besten fütterst. Die richtige Futtermenge variiert stattdessen mit Alter und Bewegungspensum. Halte das Gewicht deiner Katze im Auge und passe die Futtermenge und ggf. die Auswahl des Futters entsprechend an.

Wann füttert man Katzen am besten?

Artgerechte Katzenernährung betrifft nicht nur das Katzenfutter selbst. Was es zu fressen gibt, ist mindestens genauso wichtig wie das WIE des Fütterns.

Vorbild für die Fütterung von Katzen: Die Wildkatze

Die optimale Fütterungsstrategie von Katzen orientiert sich an dem Fressverhalten als Wildkatzen. Auch reine Hauskatzen sind genetisch ihren Vorfahren sehr nahe. Katzen sind Snack-Fressen. Das heißt, sie nehmen in der freien Wildbahn ca. alle 2–4 Stunden Nahrung auf. Eine Maus liefert ihr ca. 30 kcal und sie isst ca. 10–12 Mäuse täglich, um ihren Energiebedarf zu decken.

Beachte: Der Energiebedarf einer Katze hängt auch von ihrem Bewegungspensum ab. Wildkatzen verbrennen sehr viel Energie bei der Jagd. Dein Stubentiger braucht deutlich weniger Energie. Allerdings ist auch ihm das Jagdverhalten angeboren. Eine gute Beschäftigung mit Spielen oder Activity-Feeding ist deswegen Pflicht.

So fütterst du deine Katze am besten

Im Idealfall fütterst du deiner Katze alle paar Stunden eine Kleinigkeit. Perfekt ist insbesondere das Activity-Feeding. Verschiedene Activity-Spiele fordern Kopf und Körper deiner Katze heraus – eben wie die Mäusejagd.

Auch eine Kombination aus festen Fütterungszeiten und Agility-Feeding ist ideal, um deiner Katze eine Routine zu bieten und dennoch ihren instinktiven Bedürfnissen gerecht zu werden.

Katzen sind Gewohnheitstiere und entwickeln das gesündeste Essverhalten, wenn sie regelmäßig gefüttert werden. Das gilt insbesondere für reine Hauskatzen. Dauerhaft verfügbares Futter im Napf kann die Katze dazu verleiten, kaum oder viel zu viel zu fressen. Die Folge sind dann Unter- oder Übergewicht und damit zusammenhängende Krankheiten. Grundsätzlich wird Futter, das lange im Napf liegt, oft verschmäht. Das gilt insbesondere für Nassfutter.

Aber Katzen sind eigenwillig und auch hier bestätigt die Ausnahme die Regel: Manche Katzen haben ihre Ernährung scheinbar im Griff und essen auch bei dauernder Verfügbarkeit so viel wie sie brauchen und nicht mehr.

Was kann man Katzen geben, wenn man kein Katzenfutter hat?

Sollte das Katzenfutter ausgehen, eignet sich alles, was du auch in der BARF-Ernährung füttern könntest. Fleisch oder Fisch (Letzteres bitte nicht roh!) ohne Gräten sind ideal. Sollte sie es fressen, schadet auch eine Gemüsemahlzeit deiner Katze nicht. Gekochtes oder gedämpftes Gemüse ist besser verträglich und wird lieber angenommen als Rohkost.

Allerdings gibt es auch einiges, was deine Katze nicht fressen darf. Denk auch dabei dran: Vegane Ernährung ist für Katzen nicht geeignet. Die ganze Physiologe der Katze ist für eine fleisch- und proteinreiche Ernährung optimiert. Vegetarische Ernährung kann funktionieren, ist aber kompliziert. Deine Katze dauerhaft mit Gemüse und Rührei zu füttern, ist also keine gute Idee.

Auch Milch für die Katze ist ein alter Mythos. So gerne Katzen Milch trinken, so wenig vertragen sie sie. Grund für die Unverträglichkeit ist die enthaltene Laktose.

Fazit

  • Gesunde und artgerechte Katzennahrung basiert immer auf Fleisch. Vegetarische und vegane Ernährung ist für Katzen nicht geeignet.
  • Trocken- und Nassfutter sowie BARF können gemischt werden und haben jeweils verschiedene Vorteile.
  • Bei BARF-Futter musst du penibel auf Hygiene und bedarfsdeckende Ernährung achten.
  • Der Kalorien- und Nährstoffbedarf einer Katze unterscheidet sich zwischen Hauskatze und Freigänger und variiert auch in Abhängigkeit von Alter und Rasse.